Jeder von uns hat schon mehr als einmal grelles Licht erlebt, das in der Praxis als unangenehme Blendwirkung bezeichnet wird. Der so genannte Blendeffekt beeinträchtigt das Sehorgan, indem er die Sehkraft und das Erkennungsvermögen herabsetzt. Dadurch wird der Wohlbefinden in den Räumen entscheidend reduziert und die Arbeit wird weniger effektiv.
In diesem Artikel finden Sie Informationen zum folgenden Thema:
- Was versteht man unter dem Blendeffekt und unangenehmer Blendwirkung?
- Was hat die Messung der Beleuchtungsstärke damit zu tun?
- Welche Arbeitsplätze sind am meisten durch Blendung gefährdet?
- Blendeffekt und Lichtquellen.
- Wie lässt sich die unangenehme Blendwirkung reduzieren?
Worin besteht das Phänomen der Blendwirkung?
Die Bewertung der Beleuchtungsqualität in Innenräumen erfolgt nach mehreren Kriterien. Dabei werden unter anderem Lichtstärke, Farbe und Blendwirkung bewertet. Alle diese Faktoren beeinträchtigen die Qualität des Sehvermögens.
Laut Definition ist Blendung eine Beleuchtungssituation, bei der sich der Benutzer unwohl fühlt oder Details von Objekten im Blickfeld nur schwer wahrnehmen kann. Dies geschieht in der Regel, wenn die Leuchtdichte einen falschen Bereich oder eine falsche Verteilung aufweist. Die Ursache dafür kann auch in einem unzureichenden Beleuchtungskontrast des beobachteten Objekts im Verhältnis zur Umgebung zu suchen sein. In beiden Fällen erreicht ein übermäßig konzentrierter Lichtstrahl den Benutzer und wird entweder von Gegenständen oder der Lichtquelle reflektiert. Eine derartige Situation kann aufgrund des Problems der Beobachtbarkeit zu Irritationen und am Arbeitsplatz sogar zu Gesundheitsrisiken führen.
Unangenehme Blendungwirkung – was ist das?
Es gibt verschiedene Arten von Blendung. Diese können in zwei Untergruppen unterteilt werden. Die erste klassifiziert die Blendwirkung nach der Art der Strahlung, die das Auge des Betrachters erreicht. Bei dieser Einteilung wird unterschieden zwischen:
direkte Blendung | indirekte Blendung | reflektierende Blendung |
geht von einer Lichtquelle aus und wirkt direkt auf das Auge des Beobachters ein | tritt bei starker Leuchtdichte auf, deren Quelle sich in der Nähe des beobachteten Objekts befindet | entsteht durch die Reflexion von Lichtstrahlen an Gegenständen in der Nähe des betrachteten Objekts, z. B. an Möbeln, Wänden. |
Jede der oben genannten Arten von Blendung kann unterschiedliche Auswirkungen haben. Einige davon können eine schwächere, andere hingegen eine stärkere Störungswirkung auf die Raumnutzer ausüben. Aus diesem Grund kann die Blendungswirkung als störend, unangenehm oder tatsächlich blendend wahrgenommen werden.
Eine störende Blendungswirkung kann vorübergehend die Fähigkeit zum Sehen oder Unterscheiden von Farben beeinträchtigen. In diesem Fall jedoch ist die Regenerationszeit kurz und nimmt in der Tat nur einige Minuten in Anspruch.
Arbeitsplätze sind meist einer unangenehmen Blendungswirkung ausgesetzt, die nur kurzfristig Unwohlsein verursacht. An Orten, an denen dies jedoch der Normalzustand ist und sich Menschen dort täglich mehrere Stunden aufhalten, können die Auswirkungen noch fataler sein und scheinbar in keinem Zusammenhang damit stehen. Arbeitnehmer, die über längere Zeit einer unangenehmen Blendwirkung ausgesetzt sind, leiden häufig unter einer Ermüdung der Augen, Reizbarkeit und Stress.
Eine direkt blendende Blendwirkung wird mit hohen Leuchtdichten in Verbindung gebracht. Bereits ihre vorübergehende Einwirkung auf das menschliche Auge kann zu einer kurzfristigen Sehschwäche führen. Normalerweise wird dieser Effekt durch direktes Licht aus der Leuchte verursacht.
Messung der Beleuchtungsstärke
Bei der Bewertung der Blendung wird ein häufig in der Fotometrie verwendeter Begriff verwendet, nämlich die Leuchtdichte. Dies ist ein Maß für die Beleuchtungsstärke, die in eine bestimmte Richtung fällt, und wird in Candela pro 1 m² (cd/m²) angegeben.
In der Regel wird davon ausgegangen, dass eine Lichtquelle eine Leuchtdichte von mehr als 500 cd/m² aufweisen muss, damit eine unangenehme Blendungswirkung auftritt. Im Gegensatz dazu verursacht eine direkte Blendung mit Leuchtdichten von über 700 cd/m² meist ein erhebliches Unbehagen.
Die optische Blendung, das heißt ein Gefühl von Unwohlsein durch Blendung, hängt von mehreren Parametern ab. Dazu gehören die Größe, der Beleuchtungswinkel und die Anzahl der Leuchten sowie die Leuchtdichte der Quellen und des Hintergrunds. Die Bewertung der Blendungswirkung erfolgt über den UGR-Wert (Unified Glare Rating, dt. einheitliche Blendungsbewertung). Mit seiner Hilfe ist es möglich, die Blendungswirkung an solchen Arbeitsplätzen zu analysieren, die in der Norm EN 12464-1 genannt werden.
Wobei:
- Lt – Hintergrundleuchtdichte, cd/m²
- LZ – Leuchtdichte der Lichtquelle, cd/m²
- pi – Guth-Positionsindex des Beobachters in Bezug auf jede Leuchte, der sich auf die Position der Leuchte in Bezug auf die Sichtlinie bezieht,
- ωz – der für den Beobachter definierte Raumwinkel der Lichtquelle.
Sowohl die Norm EN 12464-1 als auch die von der Internationalen Beleuchtungskommission (CIE) angewandte Methode ermöglichen eine tabellarische Analyse des UGR-Werts.
Tabelle. Skala der UGR-Grenzwerte und der wahrgenommenen unangenehmen Blendwirkung.
Subjektive Bewertung der wahrgenommenen unangenehmen Blendwirkung | Skala der UGR-Grenzwerte nach CIE | Skala der UGR-Grenzwerte nach PN-EN 12464-1 |
Blendung bereits unerträglich | 28 | 28 |
Blendung zwischen unerträglich und Unwohlsein verursachend* | 25 | 25 |
Blendung bereits Unwohlsein verursachend | 22 | 22 |
Blendung zwischen Unwohlsein verursachend und akzeptabel* | 19 | 19 |
Blendung noch akzeptabel | 16 | 16 |
Blendung zwischen akzeptabel und wahrnehmbar* | 13 | – |
Blendung kaum wahrnehmbar | 10 | – |
*Bezeichnung des subjektiven Empfindens, durch die Autorin bestimmt
Basierend auf der Forschungsarbeit von Dr. Agnieszka Wolska (Zentrales Institut für Arbeitsschutz – Nationales Forschungsinstitut): Wie verändert sich die unangenehme Blendwirkung bei unterschiedlichen Augenpositionen des Betrachters, Arbeitssicherheit 2012
Publication CIE no 55: 1983 Discomfort glare in the interior working environment
B¹k J. Technika oświetlania. Warschau, PWN 1981
Blendungsgefährdete Arbeitsplätze
Die Blendwirkung ist ein alltägliches Problem. Sie tritt u. a. in öffentlichen Räumen sowie in Büro-, Industrie- und Wohnräumen auf. In einigen dieser Bereiche können ihre Auswirkungen mehr oder weniger stark sein. Aufgrund der Art der ausgeübten Tätigkeiten sind wir mit allen Arten von Blendung konfrontiert. Bezogen auf die am Arbeitsplatz verbrachte Zeit und die Möglichkeiten zur Beseitigung der Ursache des Problems ist das Phänomen der unangenehmen Blendwirkung jedoch von entscheidender Bedeutung.
Besonders anfällig für den Faktor des Unwohlseins und der eingeschränkten Sehfähigkeit ist die Büroarbeit. Mehrstündiges oder ausgedehntes Arbeiten sowie Tätigkeiten vor einem Computerbildschirm verschlimmern die Auswirkungen einer unzureichend abgestimmten Lichtquelle.
Auch an Produktionsarbeitsplätzen und in Verkaufsräumen ist es ratsam, die Blendwirkung zu minimieren.
Lichtquellen und die Verminderung der Fähigkeit zur Wahrnehmung von Details
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Blendung als ein Zustand erkannt und bewertet wird, der sich negativ auf die Raumnutzer auswirkt. Dabei geht es um Effizienz und Sicherheit bei der Arbeit sowie um das Wohlergehen der Mitarbeiter. Ein zu hoher UGR-Wert kann dazu führen, dass die Fähigkeit zum Erkennen von Details nachlässt und dadurch die Effizienz der durchgeführten Arbeit sinkt. Eine richtig gewählte Beleuchtung, die einen für die Augen angenehmen Blendungsindex aufweist, erhöht die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer.
Wie kann die Blendwirkung neutralisiert werden?
Vor allem sollte die Beleuchtung von Arbeitsplätzen entsprechend den dort ausgeübten Tätigkeiten gewählt werden. Dies sollte bereits bei der Planung der Beleuchtungsanlage bedacht werden. Die Blendwirkung kann durch die Anwendung mehrerer Grundsätze minimiert werden, z. B. durch:
- die Installation von Leuchten mit niedrigem UGR-Wert (Blendungsfaktor),
- die ordnungsgemäße Anbringung der Leuchten – nicht direkt über dem Arbeitsbereich,
- ein dezentrales Beleuchtungssystem, z. B. mehrere Leuchten mit geringerer Leuchtdichte,
- die Ausrichtung der Beleuchtung aus verschiedenen Winkeln auf den Arbeitsplatz,
- die Vermeidung von glänzenden Oberflächen,
- die Aufrechterhaltung eines ausreichenden Kontrasts zwischen dem Hintergrund und der beleuchteten Fläche.
Es ist zu bedenken, dass nur die Kombination einer Lichtquelle mit niedrigem Blendfaktor und die richtige Installation der Lichtquelle eine Minimierung der beschriebenen unangenehmen Blendwirkung gewährleistet. Denn bei unterschiedlichen Augenpositionen des Betrachters variiert der UGR-Wert einer bestimmten Leuchte, schon aufgrund der Blickrichtung des Nutzers.
Suchen Sie nach einer Beleuchtung, mit der sich Ihre Mitarbeiter wohlfühlen und ihre Effizienz steigern können? Stellen Sie uns eine Frage über das Formular und wir helfen Ihnen bei der Auswahl eines Systems, das die Blendwirkung minimiert.
Informieren Sie sich auch darüber, welche Normen und Anforderungen die Bürobeleuchtung erfüllen muss.
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